Interdisziplinäre
Kunstgeschichte
Bei sehr spannenden Tagungen und Workshops konnte ich vortragen und mitdiskutieren:
"Übersehen, Vergessen, stillgestellt - Zur Latenz des kulturellen Erbes" im GWZO in Leipzig am 11.4.2024. Zusammen mit meiner Kollegin Ortrun Vödisch haben wir uns mit kulturpolitischen Maßnahmen durch Steuererklärungen und Kulturförderuungen auseinandergesetzt.
Und in Bamberg bei der Tagung "Ländliche Räume", organisiert von Jun.-Prof. Barbara Wittman, diskutierten wir über Vereinnahmungen von kulturellem Erbe.
Ein neue Artikel von mir zu den Räumen und tieren im Naturkundemuseum erscheint in der Juli-Ausgabe von Psychologie heute.
Im Web leider nur mit Paywall zu lesen:
https://www.psychologie-heute.de/leben/artikel-detailansicht/42663-die-natur-des-naturkundemuseums.html
Seit August 2022 bin ich Referentin für Alltagskulturen beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, berate zum immateriellen Kulturerbe und bereise alle Ecken des Bundeslandes, um mir Industriebrachen, Bergbaufolgelandschaften oder Menschen mit interessanten Bräuchen anzusehen.
Am 28. und 29. September 2023 organisiere ich gemeinsam mit dem Zentralmagazin naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Tagung "Tiere als kulturelles Erbe". Wir überlegen, wie und ob Kulturpraktiken und Tierschutz zusammengebracht werden kann, welche besonderen Rollen die unterschiedlichen Tiere in Kulturformen einnehmen und besuchen das faszinierende Museum für Haustierkunde.
Im November geht es um die Bagger: Gemeinsam mit dem Insitut für Landesgeschichte und Unterstützt vom Deutschen Chemie-Museum Merseburg wird das Thema "Transformation und Industriekultur" am 23. und 24. November 2023 diskutiert.
Menschen schauen sich seit jeher gerne wilde Tiere an. Dafür braucht es Gitter – was uns vielfältige Gefühle beschert. Über die Psychologie des Zoos.
Ein neuer Artikel von mir ist in der Zeitschrift Psychologie Heute erschienen.
10. Juli - 21. August 21 2022
Eröffnung: 9. Juli 2022, 17 Uhr
Installationen, Fotografie und Zeichnungen
Menschen bewegen sich von einem Ort zum nächsten, ziehen freiwillig, werden verdrängt und von neuen Orten angezogen. Die Gründe für das Umherziehen sind vielfältig, Wanderungsbewegungen noch älter als die Menschheit selbst.
Die Ausstellung Push & Pull – Territorien zwischen Land und Meer im Internationalen Künstlerhaus Schloss Plüschow widmet sich den zeitlichen und räumlichen Verschränkungen, die gesellschaftliche und auch ganz individuelle Flucht- und Wanderungsbewegungen am Ort des Künstlerhauses Plüschow und seiner Umgebung hinterlassen haben. Der Ort Plüschow ist exemplarisch für das Kreuzen von
Wegen in der Geschichte: wie beispielsweise der Handelsrouten im Mittelalter, Bevölkerungswanderung in der Flüchtlingsbewegung unmittelbar am Ende des Zweiten Weltkrieges oder Migrationsbewegung in der Gegenwart, ob es sich um regionale Stadtflucht, internationale Arbeitsmigration oder die Flucht aus Krisengebieten handelt. Diese Dimensionen spiegeln sich in menschlichen Schicksalen, aber auch in der Landschaft und in der Architektur.
Die Ausstellung sucht nach prägnanten Wegkreuzungen, nach dauerhaften Markierungen oder den Techniken einer flüchtigen Inbesitznahme. Diese Aktionen formen ein Gebiet, über das die Akteure – zumindest temporär – Macht ausüben können, das Territorium. Dieses Territorium ist Ergebnis eines sozialen Kommunikationsprozesses. Es ist nicht statisch, sondern ein flexibler und durchlässiger Raum.
Mit den Künstlerinnen und Künstlern:
Joachim Blank/Karl Heinz Jeron, Anett Frontzeck, Santhe Hauser, Vincent Heppner, Joachim Knobloch, Falk Messerschmidt, Dan Perjowschi, Andrea Pichl, Christian Schönwälder, SCHAUM, Jörg Zimmer
Eröffnung: 3. Juni 2022, um 17.05 Uhr
Ausstellung vom 4. bis zum 6. Juni 2022
SCHNITTSTELLE
Bahnhof (Rudi-Arndt-Platz 1) in Neustrelitz
Die SCHNITTSTELLE ist eine Plattform für Kunst und Kultur, für Vernetzung und Disziplin übergreifende Experimente.
Katharina Neuweg und Dana JES ientwickelten n hybrider Form an dem Projekt APIS MELLIFERA / Strukturen
Als Gäste wirken mit:
die Kunsthistorikerin und Theaterwissenschafterin C.K.MAY
und die Typografin -Fotografin – Autorin Katrin Herrmann
Die Recherchen im Zeitraum August bis November 2021 sind im Kalender der Schnittstelle sichtbar.
zur Ausstellung:
Kaum ein anderes Insekt ist so beliebt, symbolisch aufgeladen und vielfältig untersucht wie die Biene. Die Honigbiene lebt seit prähistorischer Zeit mit dem Menschen zusammen, angelockt oder eingesetzt in Tontöpfen, Körbe, Mauerwerk oder hohle Baumstümpfe. Das wilde Nutztier ist wie der Honig Stoff für Mythen. Die arbeitsteilige Bienengesellschaft ist eine attraktive Projektionsfläche für politische Ideologien. Die Bienengemeinschaft wird schließlich als derart kooperativ begriffen, dass sie als das »Einwesen Bien«, als ein »Superorganismus« verstanden wird. Die Ausstellung in der Schnittstelle Neustrelitz geht der Frage nach, welche Strukturen mit Bienen verbunden sind.
Die räumlichen und zeitlichen Ebenen des Biens und auch die Klänge der Körper verdichten sich in den eigens für die Ausstellung entwickelten Arbeiten der Künstlerinnen Dana JES und Katharina Neuweg. Begleitet wird die Ausstellung von der vorliegenden Publikation, gestaltet von der Grafikkünstlerin Katrin Herrmann und von Textmaterial, recherchiert von der Kunsthistorikerin Dr. Christina Katharina May. Über einen Zeitraum von vier Monaten näherten sich die Künstlerinnen und die Kunsthistorikerin in einem offenen Arbeitsprozess an den Superorganismus »Bien« an. Die Arbeitsnotizen sind im Kalender der Webseite www.schnittstelle-neustrelitz.de öffentlich sichtbar.
Die Ausstellung verbindet künstlerische und dokumentarische Perspektiven auf den Boxsport. Künstler:innen und Fotografen setzen sich mit dem Boxen und besodners dem legendären Schweriner Club SC Traktor Schwerin auseinander, dem einstigen Vorzeigeboxclub der DDR.
Katalog gestaltet von Anna Pfau, 148 Seiten, zahlreiche Archiv-Fotografien
bestellbar über das Schleswig-Holstein-Haus-Schwerin
ISBN 978-3-9823077-0-1
Installationen wurden eigens für die Ausstellung realisiert.
Künstler:innen: Tino Bittner, Susanne Gabler, Vera Kopetz, Stefan Nestler, Kathrin Rabenort, Hans W. Scheibner.
Toninstallation und Audioguide: Rainer Viltz
Film: Jörg Herrmann
Mein Artikel über die Lewa-Savanne ist in Garten + Landschaft 10 / 2020 auf den Seiten 40-43 erschienen.
Urs Baumgartner von vetschpartner gab mir spannende EInblicke in dieses Großprojekt im Zürcher Zoo. Hier wird die parallele Entwicklung von landschaften für die Zootiere einerseits und die Zoobesucher:innen andererseits deutlich. Das Motiv der Savanne ist scheinbar immer noch ein Sehnsuchtsort und bestitzt so vielfältige Verweise auf die Kolonialgeschichte und raumpsychologische Überlegungen.
https://www.garten-landschaft.de/
Mein Buch über Zooarchitektur "Die Szenografie der Wildnis" gewinnt den Theodor-Fischer-Preis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte.
Der Preis ist der "Internationale Nachwuchsförderpreis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München für herausragende Forschungsarbeiten zur Architekturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts
Der seit 2002 vergebene Preis wird gestiftet vom Verein der Freunde des Zentralinstituts für Kunstgeschichte e.V. CONIVNCTA FLORESCIT. Der Name des Preises erinnert an den Architekten, Hochschullehrer und Münchener Stadtbaurat Theodor Fischer (1862–1938)." mehr
Die Preisvergabe ist derzeit noch für den 15. Juli 2020 geplant. Mehr Infos hier
Meine Doktorarbeit zum Zoo ist nun im Berliner Neofelis-Verlag veröffentlicht!
Zum Buch:
Zoos sind Orte, an denen Menschen Wildtiere betrachten können. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Zootiere in Landschaftsszenarien ausgestellt, die das Publikum imaginär in die Herkunftsregionen der Tiere versetzen. Die jeweiligen Gestaltungsvorlieben verändern sich abhängig vom biologischen Wissen, der Ausstellungsdidaktik, den wechselnden Architekturstilen, aber auch von politischen Ideologien.
Die Szenografie der Wildnis zeigt, wie Räume im Zoo konstruiert und die psychologischen und physischen Grenzen zwischen Tieren und Publikum minimiert werden. Die Kategorie der Immersion, des Eintauchens in eine andere Welt, dient als Leitfaden der Analyse von Zoos in Deutschland, der Schweiz, den USA und den Niederlanden. Einflussreiche Architekturkonzepte und Bildmedien werden vorgestellt. Auch der Landschaftsgarten sowie kommerzielle und museale Ausstellungen dienen als Vorbilder. Über die Verhaltensforschung lassen sich schließlich überraschende Bezüge zu den Planungen urbaner Infrastrukturen oder menschlicher Wohnbauten herstellen.
Die Szenografie der Wildnis
Immersive Techniken in zoologischen Gärten
im 20. und 21. Jahrhundert
ca. 370 Seiten|Softcover|150 x 210 mm| € 38
Neofelis Verlag
neofelis-verlag.de
Der neue Katalog der Stipendiatinnen und Stipendiaten des RostockStipendiums ist erschienen.
mit: Andrea Böning, Katrin Graalmann, Kai Grehn, Gitte Hellwig, Melanie Huber, Takwe Kaenders, Ulrike Mundt, Holger Pohl, Prinzip:Sonja, Rostocker Schule, Maika Saworski, Anna Schimkat
Herausgeberin: Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Redaktion: Christina Katharina May
Grafik: Marion Hornung
mit Sylvester Antony, Petra Benndorf, Monika Bertermann, Lena Biesalski, Kerstin Borchardt, Broder Burow, Ines Diederich, Jacqueline Duhr, Christian Egelhaaf, Sabine Egelhaaf, Bernd Engler, Rainer Fest, Sarah Fischer, Felix Fugenzahn / Matthäus Straßenburg, Susanne Gabler, Charlet Gehrmann, Annegret Goebeler, Robert Günther, Wilko Hänsch, Michael Herloff, Anne Hille, Herbert W. Hundrich, Dana JES, Bernd Kommnick, Anka Kröhnke, Judith Kuhlmann, Jürgen Kümmel, Katrin Lau, Annette Leyener, Hildegard Mann, Bianka Marschall, Anke Meixner, Britta Naumann, Monika Ortmann, Susanne Pfeiffer, Maria Elise Raeuber, Thomas Reich, Bernadette-Maria Roolf, Grit Sauerborn, Horst-Werner Schneider, Anneliese Schöfbeck, Lucia Schoop, Bernhard Schrock, Wilfried Schröder, Anne Sewcz, Henning Spitzer, Petra Steeger, Kat von Stenglin, Annette Stüsser-Simpson, Andre van Uehm, Henry Walinda, Jan Witte-Kropius, Ruzica Zajec, Heinrich Zenichowski
Zur Ausstellung
"Durch die Mühle gejagt werden" meint im wörtlichen Sinne, dass ein Gegenstand immer wieder das Mahlwerk durchläuft und vom Groben zum Feinen zerrieben wird. Als Motiv stehen die Mahlsteine, das Wasserrad sowie das Räderwerk und seine Mechanismen für Umwälzungen, Turbulenzen bis hin zum zerstörenden Chaos. Dieser Verfeinerungsprozess lässt sich auch auf Handlungen und Denkweisen anwenden, die vom Grunde auf überarbeitet werden. Die Mühle ist dabei sowohl ein Sinnbild für die kreativen, künstlerischen Prozesse als auch für den biopolitischen und gesellschaftlichen Wandel.
Das Publikum kann die facettenreichen Ideen, Motive und Assoziationen von 57 Künstler*innen in den verschiedenen Themenräumen der Ausstellung erfahren.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog erhältlich über den Künstlerbund MV.
Lena Biesalski, Lotte Buch, Harun Farocki, Anett Frontzek, Dana JES, Per Pegelow und Maren Goldenbaum-Henkel
Ausstellung vom 17. November 2018 bis zum 13. Januar 2019
Eröffnung: 16. November 2018, 19 Uhr
Soziale, architektonische und geologische Gehäuse und Gefüge werden in Video-Installationen, Keramik und Grafik miteinander in Beziehung gesetzt. Die Ausstellung nimmt Bezug auf die Region Mecklenburg-Vorpommern, in der Keramik und Backstein eine lange Tradition besitzen. Die Arbeiten zeugen aber auch von Reisen in andere Kulturkreise, thematisieren Grenzen und globale Bezüge.
Finissage am 13. Januar 2019, um 15 Uhr
Rundgang mit den Künstlerinnen Lena Biesalski, Lotte Buch und Dana JES
und Trade-Performance Per Pegelow
Eröffnungsrede: Christina May
Freitag, dem 23. November 2018, um 20 Uhr in der Galerie Adlergasse, Wachsbleichstraße 4a,
Ausstellungsdauer: 24.11.2018 – 19.01.2019
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 – 13 und 16 – 20 Uhr
riesa efau. Kultur Forum Dresden
Meine Dissertationsschrift "Die Szenografie der Wildnis - Immersive Techniken in zoologischen Parks im 20. Jahrhundert" habe ich erfolgreich verteidigt. Das Buch erscheint voraussichtlich im Herbst 2019.
Zum Thema Animals and Landscape halte ich einen Vortrag unter dem Titel "Scenography of the Wilderness" in Teviso, Italien.
"The 2018 days offer the opportunity to reflect on the role animals have always played in designing and caring for landscape and on their significance, either seen as allies or enemies.
From the essential presence of the fauna in the vocabulary and life of historical gardens, to the depictions of the animal kingdom in art, in zoological collections, in artificial landscapes, up to the most varied and necessary interactions with the built landscape – both urban and rural – of the contemporary world, animals will take centre stage in a debate facilitated by art historians and philosophers, landscape designers and agronomists, architects, ethnographers, geographers, directors."
Video "Animals on Stage" (Session Animali in Scena, Vortrag in Englisch ab 6:00 min.)
KUNSTVEREIN ZU ROSTOCK • GALERIE AMBERG 13 • 18055 Rostock
Ausstellung "essentials - Sati Zech und Schüler"
Sati Zech, Helmut Aichele, Kira Fritsch, Felicitas Hoess-Knahl, Matthias Neuthinger, Christa Nothtroff, Bettina Paschke, Christine Reiter, Petra Steeger, Mona Weiskopf, Nina Zeilhofer
Eröffnung um 19:30 h
mit Worten von Christina May
Infos zur Ausstellung: essentials.pro
Der Katalog zu meiner Ausstellung Takako Saito ist im Rahmen der Reihe zur Sammlung Kelter im Staatlichen Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow erschienen.
Mein Aufsatz "Fragile Spiele" beleuchtet insbesondere die Schachspiele Takako Saitos, aber auch weitere Spiele und Arbeiten, die die japanische Fluxus-Künstlerin seit den 1960er Jahren entwickelt hat. Auch die Performances "Wein-Schach-Spiel" und "You + Me", die im Staatlichen Museum Schwerin 2016 stattfinden sind Gegenstand, ebenso wie die eigens für das Schweriner Museum entwickelte, partizipative Arbeit "Blaue Wand - Himmelswand".
Im Werkverzeichnis werden die umfangreiche Sammlung von Jürgen und Christina Kelter detailliert erfasst und auch die künstlerischen Korrespondenzen Saitos zum Sammlerehepaar gelistet.
Der Katalog ist im Staatlichen Museum Schwerin bestellbar.
ISBN 978-3-86106-123-6
Wismarer DIAlog
Wildnis planen - Innovationen und Immersion im Zoo Design
Zoos erfahren in den letzten Jahren radikale Umgestaltungen. Gitter verschwinden, Kunstfelsen und dichte, elektrisch gesicherte Bepflanzung lassen die Illusion wilder Natur aufkommen. Wie in gebaute Bilder tauchen die Besucher in exotische Landschaften ein, während für die Tiere Wohnräume nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt werden müssen. Diese Entwicklungen in der Zooarchitektur sind keineswegs neu, sondern seit 1900 bekannt. Immersive Wirkungen und innovative Wohnkonzepte werden daher in ihrer historischen Entstehung analysiert und mit zugrundeliegenden Ideen und Ideologien in Beziehung gesetzt. Schließlich stellt sich die Frage, wie sich der Begriff von Architektur verändert, wenn Wildtiere ihre Nutzer sind.
Datum: Mittwoch, 9.11.2016
Beginn: 18 h
Ort: Campus Wismar, Haus 7a, Hörsaal
Veranstalter: Hochschule Wismar, Fakultät Gestaltung
Das Bild ist signiert von Hermann Eschke (1823-1900), der nachweislich um 1860 auf Helgoland gewesen ist und dabei wohl Skizzen für das später gefertigte Ölbild gemacht hatte.
Lieb & teuer begibt sich mit Moderatorin Janin Ullmann auf die Spuren Hermann Eschkes. Ein Gemälde Eschkes und Zeichnungen aus dem Staatlichen Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow stelle ich vor.
Im Staatlichen Museum Schwerin / Ludwigslust /Güstrow probieren Schachspieler Takako Saitos Weinschach und Eßschach aus. Takako Saito nimmt an der Performance teil.
Am 30.06. wird der Neubau der Galerie Alter und Neue Meister des Staatlichen Museums Schwerin eröffnet und die ständige Sammlung neu präsentiert. Die Kabinett-Ausstellung von Takako Saito wird von mir kuratiert. Takako Saito eröffnet ihre Ausstellung mit einer Performance am 30. Juni gegen 17 h.
Der Duchamp-Forschungsstipendiat am Staatlichen Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow trägt seine neuesten ergebnisse vor. Francesco Miroglio untersucht den Einfluss der Theateraufführung L`impression d`Afrique von Raymond Roussel auf Marcel Duchamps Großes Glas. Ich darf Francescos englischen Vortrag übersetzen und moderieren.
Seit dem 1. Juni arbeite ich als Projektleitung für den Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK.
Die Stiftung Mecklenburg lädt am Montag, den 14. März 2016, um 20 Uhr in den Saal des Schleswig-Holstein-Hauses in Schwerin zu einer Midissage anlässlich der Joachim-John-Ausstellung „Da ich doch Zeichner bin“ ein. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Atelierbesuch“ (15 Min.) von Christina Czymay und Aaron Wendland, die Joachim John zu Hause in Frauenmark bei der Arbeit im Atelier trafen. Anschließend diskutiert der Zeichner und Grafiker Joachim John mit Henry Tesch (früherer Kultusminister und Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Mecklenburg), Dr. Volker Probst (Kurator der aktuellen Joachim-John-Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus und Geschäftsführer der Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow) und Christina May (Kunsthistorikerin, Schwerin). Moderiert wird das Gespräch von Holger Kankel, Kulturredakteur der Schweriner Volkszeitung. Eintritt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Betrachtungen mit Christina Katharina May, Kunsthistorikerin
Zoos verbinden Natur und Kultur, Städte und Wildnis miteinander und sind damit Orte, die das Mensch-Tier-Verhältnis reflektieren. Auf welchen Schwerpunkt die zoologischen Ausstellungen ausgerichtet sind und nach welcher Systematik sie geordnet werden, hängt im Wesentlichen vom Verständnis biologischer und ökologischer Ordnungen ab. Diese sind zugleich eng mit sozialen und politischen Perspektiven verbunden.
Im Kupferstichkabinett des Staatlichen Museums Schwerin geben Stiche von Peeter Boel Einblick in die Menagerie von Versailles im 17. Jahrhundert. Das Maison de Plaisance der Menagerie war Bestandteil des offiziellen Spaziergangs durch den Schlosspark. Tiere zu betrachten diente nicht nur der Unterhaltung, sondern die Anordnung der Tierhöfe um einen zentralen Aussichtspavillon repräsentierte auch die politischen Ideen des absolutistischen Frankreichs. Auch in der Grafik des 19. Jahrhunderts spielen räumliche Ordnungen und Blickbeziehungen eine bedeutende Rolle. Der Zoologische Garten ist dabei einerseits ein beliebtes Motiv, um mit Farbreichtum zu experimentieren, andererseits auch ein Ort, um die bürgerliche Gesellschaft zu beobachten. Der Bildraum wird zur Bühne.
Umgekehrt ist Zooarchitektur wiederum an Bildern, etwa an der Landschaftsmalerei Nicolas Poussins orientiert und auch fotografische Bilder exotischer Landschaften dienen als Grundlage für die Zoogestaltung. 1907 eröffnet Carl Hagenbeck seinen spektakulären Tierpark in einem Hamburger Vorort, der für die BesucherInnen unmittelbar die Wildnis spürbar werden lässt. Die Bilder von Natur werden zu gebauten Bildern, die direkt vom Publikum physisch wahrgenommen werden können. Auch heute werden mehrstellige Millionenbeträge in naturnahe Zoogehege, naturillusionistische Zoolandschaften investiert, die die BesucherInnen zum einen ihre urbane Umgebung vergessen lassen sollen, zum anderen aber auch die Tatsache, dass sie eingesperrte Tiere beobachten.
Die Kunsthistorikerin Christina May zeichnet in ihrem Vortrag die Wechselwirkungen zwischen Bildern, Zooarchitektur und pittoresken Landschaften nach, erläutert Techniken zur Zootierhaltung, mit denen die Illusionen der freien Natur immer perfekter werden. Die inszenierte Natur des Zoos gibt schließlich Anlass, unsere eigenen Vorstellungen von Natur auf den Prüfstand zu stellen.
Tiere
Kulturwissenschaftliches Handbuch
herausgegeben von Roland Borgards
Die Cultural Animal Studies sind ein neuer interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich mittlerweile auch in der deutschen Wissenschaftslandschaft etabliert hat. Im Zuge eines animal turn erheben sie die Tiere zu einem zentralen Untersuchungsgegenstand der Kulturwissenschaften. Zugleich erproben sie neue Untersuchungsperspektiven, indem sie die Tiere als eigenständige Akteure in historischen und kulturellen Prozessen beschreiben. - Das Handbuch Tiere informiert über das Forschungsfeld der Cultural Animal Studies sowie über seine theoretischen und methodischen Prämissen. Es widmet sich den Tieren in Geschichte, Philosophie und Künsten und zeigt die Bedeutung der Tiere in Mythologie, Religion und Ethnologie.
Tiere schauen (Looking at Animals Looking at Us)
Der Blick des Menschen auf das Tier und vice versa Der Nachleseband zur gleichnamigen Ausstellung präsentiert in einer bebilderten Zooführung 106 Zeichnungen, Druckgrafiken, Gemälde, Fotografien und Plastiken von 36 Künstlern aus 100 Jahren von 1915 bis 2015. Dem Tafelteil sind drei Aufsätze, zwei davon als Erstausgabe, beigegeben. Sie gehen dem weit in die Kulturgeschichte zurückreichenden Frage nach, warum wir Tiere ansehen (und wie diese zurück schauen). Ein wesentliches Augenmerk gilt den Tierbetrachtungen Josef Hegenbarths: Zum einen, was seine Motivwahl und die Mittel seiner Bildgestaltung betrifft. Zum anderen beleuchtet der Aufsatz der Kunsthistorikerin Christina Katharina May eine These Fritz Löfflers, nach der das Tiersujet in den 30er und 40er Jahren für Hegenbarth zu einer Chiffre oder einem unverfänglichen Rücksuzgsort wurde.
(Hegenbarth Sammlung Berlin)
Editorial
Sabine Wolf
Schon seit Jahren ist eine grosse, internationale Revolution im Gange, die es kaum in die grossen Feuilletons schafft. Vielleicht in die Lokalteile der Zeitungen. Dabei ist Paris ebenso betroffen wie Zürich, Basel, Köln und Stuttgart, London, Wien, Barcelona und Sankt Petersburg. Und nicht nur das, im Zuge des Umbruchs ist ein hoch spezialisierter Aufgabenbereich für Landschaftsarchitekten und -planer entstanden – ohne, dass dieses Wissen an Hochschulen gelehrt wird. Es mag trivialer klingen als es ist: die Zooarchitektur. Wo Tiere in allerlei Grösse und aus vielerlei Ländern früher im Klein-Klein von Gehege an Gehege zur Schau gestellt wurden, laden heute aufwändig gestaltete und inszenierte Landschaften zum Erlebnis für die ganze Familie ein. Selten jedoch bietet sich die Chance für Neugründungen. Und so gilt es, die Anlagen zoologischer Gärten, einst errichtet in der bildungsbürgerlichen Tradition des 19. Jahrhunderts und in der Zwischenzeit meist bereits mehrfach angepasst, erneut für die gewandelten Anforderungen zu überarbeiten.